Psychologische Beratung & Coaching  

  

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Was Sterbenden gut tut oder Handreichungen für die sterbende Seele

 

Grundsätzliches

Es scheint uns oft wenig zu sein oder wir sind hilflos, was wir unseren Angehörigen oder anderen Menschen am Lebensende und vor allem in ihren letzten Tagen und Stunden Gutes tun können. Doch dieser Schein trügt. Manche Menschen neigen zu Hilflosigkeit, ob der Unabwendbarkeit des Todes und eines daraus vermeintlichen Nichts-Tun-Könnens. Andere schwanken zwischen Ohnmacht und Hysterie. Bitte vergegenwärtigen Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, dass beide Formen  - Ohnmacht wie Hysterie  - grundständiger Ausdruck unseres ehrlichen Wunsches nach Unterstützung ist. Aufkommende Verlustängste färben unser agieren. Unsere Abwehrmechanismen von Verdrängen bis Rationalisierten, um hier nur zwei zu nennen, funktionieren perfekt und sind menschlich. Ich führe diesen Punkt hier auf, um ein Verständnis für unsere Verhalten in Krisensituationen zu entwickeln. Es ist diesen Menschen nichts vorzuwerfen, die in ihrer ersten Not und /oder aus Unwissenheit über reagieren oder eben sich wie gelähmt fühlen. Diesen Menschen ist gemein, dass es den ihnen nicht möglich ist hinzusehen. Ich schreibe bewusst “agieren”. Im Agieren fühlen wir unsere Abwehrmechanismen resp. unser Verhalten ob der Situation nicht. Wenn Sie zu diesen Menschen gehören, die dies so oder ähnlich schon einmal erlebt haben. Dann ist es gut, sich das ehrlich einzugestehen. Sie konnten (zunächst) nicht anders handeln. Dieses Verhalten ist jedoch für Sie selber wie für den Sterbenden und dessen Prozess kontraproduktiv. Oft entspricht die äußere Aktivität respektive das äußere Agieren auch einem inneren, unbewussten Drang nach einer Ablenkung vom Wesentlichen. Jede nur funktionale Lösung geht fehl, wenn sie nicht auch die Bedürfnisse der Sterbenden  berücksichtigt. Wenden wir uns den Sterbenden zu. Jede unangemessen oder selbst bezogene Aktivität behindert den Sterbeprozess derart, dass dadurch die Loslösung erschwert ist. Die Angst vor dem Verlust eines geliebten Menschen in die größte aller Ängste, die wir in uns tragen und der  Tod an sich ist die größte und letzte Grenz-  oder Krisenerfahung aller Menschen. Wenn uns die Ereignisse überwältigen, greift unsere Psyche schützend ein. Mit den Abwehrmechanismen stellt unsere Psyche auf eine Art innerlichen Notbetrieb um. 

 

Unser Beitrag für Sterbende und den gemeinsamen Abschied in den letzten Stunden liegt vor allem in kleinen, fast unscheinbaren Gesten und Möglichkeiten.

Die folgenden Empfehlungen verstehen sich als eine Erstausstattung für eine würdevolle Begegnung mit Sterbenden.

  

                    dem Sterbenden immer mit innerer wie äußerer Ruhe begegnen

                  sich dem Gegenüber, der Zeit und dem Augenblick überlassen  

                    hören, zuhören, hinsehen …

                was ist in diesem Moment für mein Gegenüber / für sie oder ihn wichtig?

              der / die Sterbende ist Experte seines eigenen Erlebens -  ob im Koma, ob mit oder ohne               noch vorhandenem Sprachvermögen - d.h. jeder Zustand ernst zu nehmen und bedarf der             Zuwendung 

             authentisch sein und bleiben

            zurückhaltend bleiben bei gleichzeitiger höchster Aufmerksamkeit für das Gegenüber

         sich in Demut üben vor dem Leben und dem Sterben auch  i. S. v. dem Geschehen vertrauen, 

     sich in Dienst des Sterbende stellen und ihn oder sie soweit begleiten wie gewünscht, sich             selbst zurücknehmen  

         den Sterbeprozess als Zeit der (letzten) Reifung begreifen  -  dem Sterbenden ein friedliches         Sterben ermöglichen

           als weiße Leinwand zur Verfügung stehen  - der / die Sterbende soll bei Bedarf erzählen               dürfen, wenn gewünscht - wichtig: Kommunikation im Sterbeprozess läuft oft non verbal 

 

Einige Formulierungen seien erläuert:

innere wie äußere Ruhe

Nehmen Sie sich Zeit für den Sterbenden. Seien Sie so oft wie möglich bei ihr oder ihm, jedoch nur, wenn sie wirklich Zeit mitbringen und in innerer Ruhe sind. Loten Sie die Möglichkeiten beruflicher Freistellung in dieser Situation aus. Sagen Sie dem Sterbenden, in freundlicher Form, was machbar ist. Und dann seien Sie zu diesen Zeiten ganz für ihn / sie da. Wenn es um einen beruflichen Kontext geht, bemühen Sie sich um ein Dasein so oft als möglich in dieser besonderen, einmaligen Situation.  Klären Sie in einem behandelnden Team (falls es das gibt) ob fernab von Medikamentengabe und oder Sedierung ein friedliches Sterben ermöglicht werden kann.    

Mit Hektik und Unruhe vermitteln Sie dem Sterbenden das Gefühl, das er / sie Ihnen zur Last fällt, dass Sie die Situation nicht ertragen, dass Sie selber bedürftig sind. Das mag vielleicht auch so sein, den Krisensituationen fordern heraus.  Das gilt beruflich wie privat. Privat sollten sie einen Besuch lassen oder ggf. einmal od. auch generell jmd. Anderen bitten, hinzugehen. Beruflich ist ein Nachdenken über die Art und Weise des Umganges angebracht. Selbiges gilt für eine Betreuung in der Häuslichkeit. Es kommt oft vor, dass Sterbende sich einem Dritten in einem gewissen Sinne näher fühlen sprich sich einer externen Begleitung besser öffnen können. Scheuen sie sich also nicht davor, Unterstützung zu holen. Sehen Sie es durchaus als Liebesbeweis. Der Sterbende möchte Sie schützen und entlasten indem er / sie  sich bei Dritten (SeelsorgerIn, Priester, PfarrerIn, SterbebegleiterIn, FreundIn u.a.) ausspricht und sich entlastet.

 

Der Sterbende benötigt keinen Fernseher, auch kein Radio. Dass Erleben und die Auseinandersetzung mit inneren Bildern wird durch den Einsatz von Fernseh- und Radiogeräten kontakariert. Der Sterbende genügt sich selbst. Ein auf dessen Bedürfnisse abgestimmtes Lied, eine biografisch bedeutsame Melodie oder ein vorgelesener Text o.ä. kommen durchaus zum Tragen, wenn diese durchdacht und gut abgestimmt angewendet werden.

 

Lautstärke und Hektik vertragen Sterbender nicht. Das Knallen von Türen, laute Worte oder gar Streit in deren Beisein o.ä. sind zu vermeiden. Das Gehör ist bis zuletzt aktiv und der sterbende Mensch resp. die sterbenden Seele ist sensibel. 

 

sich dem Augenblick überlassen

die “Heimat eines Sterbenden ist jenseits von Raum und Zeit” sagt der Dichter Hermann Hesse - in der Nähe Sterbender zu sein vermittelt den BegleiterInnen einen Eindruck davon – in dem wir uns in räumliche Nähe zu Sterbenden begeben und in deren Atmosphäre von Zeit- und Raumlosigkeit kommen, ist es auch uns vergönnt, dies zu spüren, wenn wir uns darauf einlassen. Für Momente können sich alle sehr nah sein und Verbundenheit spüren. Die Wichtigkeit und Schönheit des jeweiligen Augenblickes tritt hervor. Auch und gerade dazu bedarf es innerer wie innerer wie äußerer Ruhe. 

 

Handreichungen in den unterschiedlichen Phasen des Sterbeprozesses

Vorfinale Phase

Einsatz von Düften  - bevorzugt Lavendel, Citrus, Kardamon, Zimt, doch auch Weihrauch können stimmig sein – in Idealfall sind die Vorlieben vorher bekannt  - ansonsten probieren sie es aus      

 

Salbungen

die Krankensalbung ist aus dem christlichen Kontext bekannt, doch Einreibungen generell mit Kräutermischungen oder mit guten naturreinen Ölen (keine Öle mit chemischen Zusätzen verwenden, können Reizungen von Haut und Schleimhäuten hervorrufen) sind ein Wohlgefühl

 

Hand- und Fußmassagen

sowohl an den Händen wie an den Füßen sind zahlreiche Reflexzonen bekannt, über die ein Mensch stimuliert werden kann

für Sterbende ist es wichtig, dass keine besonderen Reflexzonenpunkte mehr behandelt werden, sondern dass ein Ausstreichen erfolgt sowohl an den Füßen als auch an den Händen erfolgt, d.h. z.B. an den Händen erklärt: Legen Sie die Hand in Ihre Hand und streichen Sie von der Handfläche jeden einzelnen Finger nach oben aus, an den Füßen genauso; streichen Sie die Finger und Zehen mit der Hand aus, die Ihre typische Aktionshand (links oder rechts) - wenn Sie merken, dass es  gut tut, wiederholen Sie es                

    

Finale oder Terminale Phase

sanftes Streicheln der Stirn, des Kopfes und des Thalamus ( liegt in der Mitte des Brustbereiches)

sanftes Streicheln der Armen und Beine von den Händen bzw. Füßen beginnend in Richtung Kopf ausstreichen

Bleiben Sie solange es Ihnen möglich ist und solange es für den  Sterbenden / die Sterbende gut ist 

Seien Sie nicht enttäuscht, wenn der Sterbende allein sein möchte. Sie werden es merken, wann es an der Zeit ist zu gehen;

nicht jeder / jede kann und möchte im Beisein eines oder vieler Menschen sterben       

 

 

 

 

Aktuelle Seminare 

"Die Sprache der Sterbenden"

 

"Sterbebegleitung versus Sterbehilfe" 

 

"Sterben und Tod in unterschiedlichen Kulturen"   

 

Details zu Terminen und Ort auf Anfrage  

 

lebensklang

 

 

Manchmal liegt alles im Nebel ... manchmal scheint es, als lägen Steine auf Herz, Schultern und Seele ... manchmal braucht es einen Blick von außen, um abzulegen, was nicht mehr zu einem gehört ... um frei zu sein für das Neue, dass sich nach dem Nebel im strahlenden Sonnenschein zeigen möchte ... ... ...     

Herzliche Einladung dazu. 

  

"Ich möchte Sie, so gut es geht, bitten Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen." Rainer Maria Rilke   

Begleitung            im LEben wie im            Sterben

 

 

"Ich möchte eine alte Kirche sein, voll Stille, Dämmerung und Kerzenschein. Wenn Du dann diese trüben Stunden hast, komm herein und kehr Du bei mir ein."

Manfred Hausmann   

"Die Wunden wandeln sich zu Perlen" Hildegard von Bingen 


 

Aus den Rosengärten dieser Welt

 

Die Geschichte der Rose ist wohl so alt wie die Menschheit …

 

Eine Rose wird zum Symbol … ein Symbol für männliches Aussehen und Würde ... wie für den Zauber der Frauen ebenso … ein Symbol, dass von jeher die Menschen über alle Religionen und Kulturen verstanden und verehrten … Dichter und Maler nahmen sich ihrer an … ... ... Sänger in Persien, Ägypten und Babylonien, in Spanien, Italien oder Griechenland ... sie alle sangen Verse, ja Hymnen auf und über die Rose … ... ... 

 

 

Die Rose ... auf hebräisch: „werded“, auf arabisch: „uard“ … sie wächst in Europa, in Asien, in Nordafrika und Nordamerika …  das Rot der Rosen … von „red“ im englischen über „ruber“ ... im lat., “rouge“ ... so sagen es die Franzosen … und „euthros“ nennen es die Griechen … doch mehr noch … … … das „rot“ - hebräisch „adom“ - lässt eine Verbundenheit mit dem Leben anklingen … „adom“ ... darin sind  „adama“ - die Erde und „dam“ - das Blut enthalten … ... ... und ... die Rose ist auch verwandt mit dem Apfel … auch er ist ein Rosengewächs … und ein Symbol … für Leben und Liebe.